Die Gemeinsamkeiten vor dem Spiel zwischen dem TuS Koblenz und den Löwen am Sonntag, 23. März, 14 Uhr, im Stadion Oberwerth sind schnell erschöpft. Beide Teams müssen ohne ihre etatmäßigen Kapitäne auskommen. Sowohl Anel Dzaka bei den Rheinländern als auch Danny Schwarz bei den Münchnern fehlen wegen ihrer 5. Gelben Karte. Die zweite Gemeinsamkeit ist die Nähe in der Tabelle. Während die Löwen mit 35 Punkten auf Rang acht rangieren, liegt der TuS gerademal zwei Punkte und einen Platz dahinter.
Dagegen spricht die derzeitige Form ganz klar für die Rheinland-Pfälzer. Drei ihrer letzten vier Begegnungen konnten sie gewinnen, haben sich somit einige Luft zu den Abstiegsplätzen verschafft und könnten mit einem Sieg über die Löwen wieder nach oben schielen. „Sie haben derzeit wenige Verletzte und sind in guter Form", so 1860-Chefcoach Marco Kurz über den Kontrahenten. „Zuletzt hat Koblenz ein paar Mal geswitcht", erklärt der 38-Jährige. Vom standardmäßigen 4-2-3-1-System zu anderen Varianten. Koblenz sei eine Mannschaft, die relativ schnell das Spiel nach vorne suche. „Sie haben einige unangenehme Spieler in ihren Reihen und sind gefährlich bei Standardsituationen."
Kurz strebt auch im Stadion Oberwerth einen Sieg an. „Wir müssen versuchen, fußballerisch und vom Tempo her unser Spiel durchzubringen und die Chancen in Tore umzumünzen. Wir werden auch in Koblenz unsere Möglichkeiten bekommen." Der Löwen-Trainer hält auch in dieser Saison noch einiges für möglich, aber nur „mit Siegen können wir uns vorne platzieren". Deswegen ist die Zielsetzung klar: „Wir wollen unbedingt gewinnen."
Eine fixe Formation hatte Kurz am Freitag noch nicht im Kopf. „Da ist noch einiges offen", so der Ex-Profi. Timo Gebhart zum Beispiel habe noch „kleinere Probleme" gehabt. „Er hat am Freitag nur individuell gearbeitet, wurde danach medizinisch versorgt. Wir müssen das Samstagtraining abwarten, dann sehen wir, ob er eine Option für Koblenz ist". Sven Bender musste beim Freitagtraining länger an der Hüfte behandelt werden, nachdem er „mit dem österreichischen Baum", wie es Kurz formulierte, zusammengeprallt war. Der Trainer meinte mit „Baum" den Salzburger Julian Baumgartlinger. „Ich erwarte keine größere Verletzung bei Sven", ist Kurz wegen eines Einsatzes des 18-jährigen Mittelfeldspielers optimistisch.
Pausieren durften am Freitag auch die Profispieler, die am Abend zuvor mit der zweiten Mannschaft beim FSV Ludwigshafen-Oggersheim 1:1 gespielt hatten. Kurz sei von U23-Coach Uwe Wolf mitgeteilt worden, dass Berkant Göktan sehr bemüht und fleißig bei seinem 45-Minuten-Einsatz gewesen sei. „Aber Berki ist noch nicht bei seiner alten Leistungsstärke angelangt. Wir wollten ihm einfach Spielpraxis geben", begründet Kurz den Ausflug ins Regionalligateam. „Am Sonntag wird er im Kader stehen. Berki ist weiter als letzte Woche. Er hat die Halbzeit in der U23 gut verkraftet." Kurz stellt aber auch klar: „Er ist keine Option von Beginn an!"
Diese ist aber sicherlich wieder Antonio Di Salvo. Der Italiener sollte eigentlich im Heimspiel gegen Mainz nur solange spielen, wie die Kräfte reichen - sie reichten bis zum Schlusspfiff. „Aber man hat bei Toni gesehen, dass 90 Minuten zu viel waren", sagt Kurz. Deshalb habe man bei ihm das „Training etwas zurückgeschraubt". Ansonsten sind bis auf die langzeitverletzten Markus Schroth und Mate Ghvinianidze alle Akteure an Bord. Kapitän wird in Koblenz Gregg Berhalter sein. Wer den gelbgesperrten Danny Schwarz im Mittelfeld ersetzt, wollte Kurz nicht verraten. „Jeder muss Verantwortung übernehmen", will er die Aufgaben des 32-Jährigen auf verschiedene Schultern verteilen.
Auf einen wird es auch im Rheinland wieder ankommen: Philipp Tschauner. Der 22-jährige Torhüter hatte unter der Woche seinen bis 2009 laufenden Vertrag vorzeitig um weitere zwei Jahre verlängert. „Ich sehe sehr gute Perspektiven für die Mannschaft und dadurch für mich", so der Franke. „Bei den Löwen kann ich mich sehr gut und sehr schnell weiterentwickeln", schilderte der Keeper die Beweggründe für seinen Schritt. Tschauner rechnet in Koblenz mit einem arbeitsreichen Nachmittag. „Sie haben einen guten Laufe, wenig Gegentore kassiert. Koblenz ist eine sehr kompakte Mannschaft, die schnell nach vorne stößt und über antrittsschnelle Außenspieler verfügt." Auch die Leistung seines Torwartkollegen weiß Tschauner zu würdigen: „Ich glaube, Dennis Eilhoff hat in dieser Saison schon acht- oder neunmal zu Null gespielt!" - Hoffentlich kein Hinweis auf das Standardergebnis der Löwen. Bereits sieben von 24 Spielen endeten torlos ...
Mögliche Aufstellungen:
TuS: 1 Eilhoff - 22 Cha, 24 Mavric, 18 Richter, 3 Wiblishauser - 6 Hartmann, 5 Bajic - 11 Vata, 19 Djokai, 13 Lomic - 15 Kuqi.
Ersatz: 33 Gurski (Tor) - 2 Evers, 7 Traut, 8 Forkel, 14 Pektürk, 16 Grenier, 17 Langen, 20 Fernandez, 21 Sukalo, 25 Quedraogo, 29 Daham.
Nicht dabei: 4 Ziehl (Bänderriss), 10 Dzaka (Gelb-Sperre), 26 Nessos (Patellasehne).
1860: 12 Tschauner - 33 Johnson, 16 Thorandt, 5 Berhalter, 4 Hoffmann - 11 Wolff, 17 S. Bender, 22 L. Bender, 7 Bierofka - 9 Di Salvo, 24 Kucukovic.
Ersatz: 1 Hofmann (Tor) - 10 Göktan, 13 Pagenburg, 14 Holebas, 20 Burkhard, 23 B. Schwarz, 26 Baumgartlinger, 28 Eberlein, 30 Szukala.
Fraglich: 18 Gebhart (Muskelprobleme).
Nicht dabei: 8 D. Schwarz (5. Gelbe Karte), 19 Ghvinianidze (Reha nach Außenmeniskusschaden), 21 Schroth (Reha nach Knie-OP), 25 Ledgerwood (Olympia-Quali-Turnier mit Kanada), 27 Ziegenbein (Muskelprobleme), 35 Schäffler (Knieprobleme).
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Carpe Diem... gehe niemals verbittert oder, ohne einen Streit geklärt zu haben, ins Bett. Du weist nie wann du diese Welt verlässt.
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