Am Ende bescherte den Bayern ihr sprichwörtlicher Dusel im DFB-Pokal-Viertelfinale in der letzten Minute der Verlängerung gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Löwen-Mannschaft den 1:0-Sieg (120.). Schiedsrichter Peter Gagelmann pfiff einen unberechtigten Elfmeter, den Franck Ribery sicher verwandelte.
Personal: Trainer Marco Kurz musste auch im 204. Stadtderby auf die langzeitverletzten Antonio Di Salvo (Lauftraining nach Syndesmosebandriss), Berkant Göktan (Lauftraining nach Bandscheiben-OP), Mate Ghvinianidze (Reha nach Außenmeniskusschaden) und Markus Schroth (Reha nach Knie-OP) verzichten. Zudem fiel erneut Fabian Johnson wegen muskulärer Probleme aus. Keine Berücksichtigung fanden Christoph Burkhard, Nikolas Ledgerwood, Björn Ziegenbein und Alexander Eberlein.
Spielverlauf: Am Ende entschied ein Elfmeterpfiff die dramatische Partie. Schiedsrichter Peter Gagelmann, der gut begann, aber immer mehr seine Linie verlor, pfiff einen Strafstoss für die Bayern. Ein Foul von Chhunly Pagenburg gegen Miroslav Klose in der 120. und damit letzten Minute der Verlängerung legte er in den Strafraum. Der 21-Jährige hatte den Nationalspieler klar vor der Linie berührt. Franck Ribery trat an, traf ins linke untere Eck. Doch Gagelmann ließ den Elfmeter wiederholen, weil ein Bayern-Spieler zu früh in den Sechzehnmeterraum gerannt war. Diesmal wartete der Franzose noch länger. Als Löwen-Keeper Philipp Tschauner fiel, chippte er das Leder in die Mitte zum entscheidenden 1:0. Der Unparteiische pfiff zwar nochmals an, die Partie war aber entschieden.
Die erste halbe Stunde waren die Löwen das bessere Team, der Bundesliga-Tabellenführer brauchte 20 Minuten, bis er die erste gelungene Offensivaktion verzeichnen konnte. Eine Schrecksekunde erlebten die Sechziger in der 30. Minute. Toni Kroos spielte steil in den Löwen-Strafraum auf Luca Toni, 1860-Keeper Michael Hofmann musste Kopf und Kragen riskieren, warf sich dem Italiener entgegen, prallte dabei mit ihm zusammen. Hofmann wurde behandelt, musste aber wenige Minuten den Platz im Tor für Philipp Tschauner (35.). Ein schmerzhafter Pferdekuß war der Grund. Eine Minute später sah sich der 22-jährige Löwen-Keeper alleine FCB-Spieler Kroos gegenüber. Markus Thorandt hatte als letzter Mann gegen den 18-Jährigen den Ball verloren, dessen fulminanter Rechtsschuss aus 14 m landete aber über dem Löwen-Tor (36.). Zwei Minuten später lag der Ball im Netz der Sechziger. Kroos' Flanke von links auf den zweiten Pfosten hatte Toni per Kopf ins Tor befördert, aber zuvor hatte der Italiener Torben Hoffmann umgerissen. So blieb es zur Pause beim 0:0.
Nach Wiederanpfiff verstärkten die Bayern den Druck. Und nach noch nicht einmal einer Minute lag der Ball erneut im Löwen-Netz. Diesmal jedoch stand Toni klar im Abseits (46.). Lukas Podolski (51.) und Mark van Bommel (57.) vergaben beste Chancen für die Roten. Aber auch die Löwen besaßen eine Riesenmöglichkeit. Daniel Bierofka legte von der Grundlinie zurück auf Lars Bender, der aus zehn Metern flach aufs kurze Eck schoss, doch Oliver Kahn konnte parieren (61.). Wenig später war das Spiel auch für Bierofka beendet. Der 28-Jährige verletzte sich im Zweikampf am linken Sprunggelenk, eine Kernspintomografie muss genaue Aufschlüsse über die Schwere der Verletzung geben. In der 84. Minute sah Toni Gelb-Rot, nachdem er Thorandt umgestoßen hatte. Die Löwen fortan in Überzahl, doch die Bayern versuchten auch mit zehn Mann, die Partie für sich zu entscheiden. In der letzten Spielminute der regulären Spielzeit hatten die Weiß-Blauen Glück, als Benjamin Schwarz im Strafraum Lucio am Rande der Legalität attackierte, aber der Unparteiische weiterlaufen ließ. So ging es in die Verlängerung.
Trotz der Dezimierung hatten die Bayern auch dort die besseren Möglichkeiten. Erst recht, als Ribery sich nach einem harmlosen Schubser von Benjamin Schwarz gegen die Brust theatralisch auf dem Boden wälzte und sich das Gesicht hielt. Gagelmann zeigte dem 21-Jährigen ebenfalls Gelb-Rot, womit das numerische Gleichgewicht wieder hergestellt war. Als alle schon mit einem Elfmeterschießen gerechnet hatte, setzte der Unparteiische seiner desolaten Leistung die Krone auf. Die Gelb-Rote Karte für Thorandt (120.) war letztlich nur och Makulatur.
1 Kahn - 2 Sagnol, 3 Lucio, 5 van Buyten, 21 Lahm - 8 Altintop, 17 van Bommel, 15 Zé Roberto, 39 Kroos - 9 Toni, 11 Podolski. Ersatz: 29 Dreher (Tor) - 7 Ribery, 16 Ottl, 18 Klose, 20 Sosa, 23 Jansen, 30 Lell.1860:1 Hofmann - 23 B. Schwarz, 16 Thorandt, 5 Berhalter, 4 Hoffmann - 17 S. Bender - 18 Gebhart, 8 D. Schwarz, 22 L. Bender, 7 Bierofka - 24 Kucukovic. Ersatz: 12 Tschauner (Tor) - 11 Wolff, 13 Pagenburg, 14 Holebas, 26 Baumgartlinger, 30 Szukala, 35 Schäffler.Wechsel:Ribery für Altintop (46.), Klose für Kroos (65.), Lell für Sagnol (76.) - Tschauner für Hofmann (35.), Holebas für S. Bender (58.), Pagenburg für Bierofka (66.).Tor:1:0 Ribery (120., Foulelfmeter).Gelbe Karte:Kroos, Lahm - Hoffmann, Gebhart.Gelb-Rote Karten:Toni (84.) - B. Schwarz (111.), Thorandt (120.).Zuschauer:69.000 in der Allianz Arena (ausverkauft).Schiedsrichter:Peter Gagelmann (Bremen); Assistenten: Matthias Anklam (Buchholz i.d. Nordheide), Sascha Thielert (Buchholz i.d. Nordheide); 4. Offizieller
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