Löwen-Coach Marco Kurz sprach von einer „sehr, sehr schmerzlichen Niederlage“. Nicht nur wegen der Rekordkulisse von 60.000 Zuschauern, sondern auch weil man Danny Schwarz durch Verletzung und Mate Ghvinianidze durch eine Rote Karte verloren habe. Der Mannschaft wollte er keinen Vorwurf machen. „Sie hat über 90 Minuten engagiert gespielt, alles gegeben, aber gegen ein abgeklärteres Team verloren.“
Sein Team sei relativ gut ins Spiel gekommen. „Wir hatten eine Riesenchance zu Beginn, aber leider ist Berki dabei weggerutscht“, bedauerte er. „Wir sind nach Standards bestraft worden. Da hat einfach nicht die Zuordnung gestimmt“, analysierte der 38-Jährige und betonte nochmals, dass es kein schlechtes Spiel seiner Mannschaft gewesen sei. „Das Zwingende, der finale Pass kam einfach nicht an. Die Höhe der Niederlage ist mir egal, verloren ist verloren!“
Die Szene, die zum Platzverweis von Innenverteidiger Ghvinianidze führte, entschuldigte Kurz mit der Jugend seines Spielers. „Grundsätzlich sollte man in der gegnerischen Hälfte nicht so an den Ball gehen. Er war etwas zu engagiert in dieser Szene.“ Damit wird der 20-jährige Georgier gegen Kickers Offenbach am kommenden Freitag, 26. Oktober, 18 Uhr in der Allianz Arena, sicher fehlen. „Nun müssen wir schauen, wie es mit Danny weitergeht. Vielleicht kann er mit Maske spielen“, kommentierte er den Nasenbruch seines Kapitäns.
Sein Fürther Kollege Bruno Labbadia bedauerte die Verletzung von Schwarz und wünschte ihm gute Besserung. „Aus meiner Sicht war es aber ein normaler Zweikampf“, so der Ex-Profi. Der 41-Jährige sprach von einem verdienten Sieg, „weil wir wenig zugelassen haben“. „Wir haben es in der 1. Halbzeit versäumt, schnell in die Spitze zu spielen“, resümierte er. Dass sein Team zweimal nach Standards traf, freute ihn besonders. „Daran haben wir die vergangenen Wochen viel gearbeitet.“ Nach der Pause hätte seine junge Mannschaft „sehr abgezockt und kompakt“ gespielt. „Lediglich Göktan bereitete uns in einigen Szenen Probleme. Es tut gut, vor 60.000 Zuschauer zu gewinnen. Für uns ist das ein schöner Tag.“
Löwen-Verteidiger Torben Hoffmann bemängelte, dass das 0:1 „zu einem ungünstigen Zeitpunkt für uns“ gefallen sei. „Bis dahin war das Spiel offen. Es tut natürlich besonders weh, mit einem Rückstand in die Kabine zu gehen.“ Der 32-Jährige sprach von „vermeidbaren Gegentoren“. „Bei zwei Standardsituationen hat die Zuordnung nicht gestimmt, dem 0:2 ging ein Missverständnis voraus.“ Im Hinblick auf das Spiel gegen Offenbach meinte Hoffmann: „Wir werden eine Reaktion zeigen, um möglichst schnell das 0:3 vergessen zu machen.“
Auch Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter kritisierte die Zuteilung bei den Eckbällen. „0:3 hört sich deutlich an, obwohl das Spiel relativ ausgeglichen war“, so der 41-Jährige. Nach der Verletzung von Danny Schwarz sei etwas Unordnung ins Spiel gekommen. Der Welt- und Europameister hatte trotzdem gute Ansätze gesehen, „aber dann wurde nicht entschlossen genug aufs Tor gespielt“. „Nach dem Rückstand haben wir uns in zu viele Einzelduelle verstrickt. Es ist absolut bitter, vor so einer tollen Kulisse zu verlieren. Aber ich hoffe, dass uns die Fans gegen Offenbach wieder unterstützen.“
Fürths Stürmer Stefan Maierhofer, der zum 2:0 traf, sprach wie sein Coach von einem verdienten Sieg. „Wir haben uns im Testspiel gegen Nürnberg viel Selbstvertrauen geholt, keine zwingende Torchancen zugelassen und perfekt das im Training geübte bei zwei Standardsituationen umgesetzt. Heute haben wir uns selbst belohnt. Es gibt für einen Fußballer nichts schöneres, als vor 60.000 Zuschauern zu zeigen, was man drauf hat.
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