In der Nachspielzeit wurde das Team von Uwe Wolf beim Derby gegen die SpVgg Unterhaching belohnt. Mit der letzten Aktion des Spiels traf Manuel Duhnke im Sportpark zum 2:2. Ricardo Villar hatte Haching in Führung gebracht (11.), Thomas Rathgeber erhöhte mit einem strittigen Treffer auf 2:0 (30.), ehe Duhnke mit seinem ersten Tor in der 72. Minute die Löwen-U23 zurück ins Spiel brachte.
Personal: Trainer Uwe Wolf fehlten im Derby gegen Unterhaching die langzeitverletzten Julian Ratei (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), David Schittenhelm (Ödem am Mittelfuß), Dominik Stahl (Ruptur des Innenbandes) und Joachim Kohlbacher (Haarriss im Handgelenk). Dazu bekam er mit Christoph Burkhard und Björn Ziegenbein nur zwei Abstellungen aus dem Profikader, weil die erste Mannschaft fast zeitgleich gegen Fürth spielte.
Spielverlauf: Die Gastgeber begannen druckvoll. Bereits in der 3. Minute musste Löwen-Keeper Rudolfo Rodriguez eingreifen. Ceyhun Günselam hatte aus 27 Metern einen Freistoss getreten, der Ball wurde von der Mauer noch leicht abgefälscht, doch Rodriguez drehte den Schuss um den Pfosten. Sechs Minuten später brach Timo Nagy über die linke Seite durch, sein Zwölf-Meter-Schuss aus spitzem Winkel ging knapp am rechten Pfosten vorbei (9.). In der 11. Minute machte es Ricardo Villar besser. Nachdem die Löwen auf der linken Seite zweimal den Ball verloren hatten, schnappte er sich das Leder, zog aus halbrechter Position aus 22 Meter ab und traf zum 1:0 für die Münchner Vorstädter. Die erste Chance für die Löwen hatte Julian Baumgartlinger, doch sein Schuss aus 22 Metern kam zu zentral auf den Torhüter. Bereits in der 30. Minute legte Haching nach, wobei es sich um einen irregulären Treffer handelte. Nach einem Eckball von der rechten Seite stieg Rathgeber am höchsten, köpfte über Torhüter Rodriguez hinweg aufs Eck, wo Christoph Burkhard am zweiten Pfosten stand, den Ball mit dem Kopf auf der Linie klärte. Aber der Linienrichter, der 40 Meter entfernt stand, hatte das Leder hinter der Linie gesehen. Zum Schrecken der Löwen folgte Schiedsrichter Tobias Stieler der Empfehlung seines Assistenten: 2:0. Noch einmal kamen die Sechziger vor der Pause gefährlich vors Tor der Spielvereinigung. Nach einer Flanke von Andreas Baufeldt erreichte der heranstürmende Manuel Schäffler aus sieben Meter nur noch mit der Fußspitze das Leder, konnte ihm aber nicht mehr den entscheidenden Druck mit auf den Weg geben, sodass Torhüter Darius Kampa problemlos abwehren konnte (32.). Insgesamt waren die Löwen in den ersten 45 Minuten nicht aggressiv genug, auch wenn sie sich mit zunehmender Spieldauer ein optisches Übergewicht erspielten.
So ging es zunächst auch nach der Pause weiter. Erst nachdem Trainer Uwe Wolf Ralf Schmitt zusammen mit Schäffler in die Spitze beordert hatte, wurde sein Team zwingender. Zunächst hatte es aber Glück, als Rathgeber von der rechten Seite aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (59.). Nach einem abgewehrten Haching-Freistoss in der Löwen-Hälfte spielte das Wolf-Team schnell in die Spitze. Anton Fink passte nicht zu dem mitgelaufenen Manuel Duhnke, sondern zog aus 16 Metern selbst ab, doch Torhüter Kampa fischte den Ball aus dem Eck (68.). Vier Minuten später war er machtlos. Der überragende Baumgartlinger hatte den Ball über die Innenverteidiger auf Schäffler gehoben, der nahm ihn elegant an, sah den mitgelaufenen Duhnke, der seinen Querpass aus sechs Metern nur noch zum Anschlusstreffer über die Linie drücken musste (72.). Fünf Minuten später wäre beinahe der Ausgleich gelungen. Michael Schick flankte von der linken Seite auf den zweiten Pfosten, Duhnke kam zum Kopfball, hatte dabei aber etwas Rücklage, sodass Kampa noch mit den Fingerspitzen an den Ball kam, ein Hachinger Abwehrspieler schlug das Leder dann von der Linie (77.). Es spielten nur noch die Löwen, die vehement auf den Ausgleich drängten. Nach einer Burkhard-Ecke kam der eingewechselte Tobias Bukowski aus fünf Metern zum Kopfball, aber erneut klärte ein Verteidiger auf der Line (85.). Aus dieser Szene entwickelte sich ein Konter für die Spielvereinigung. Robert Lechleiter lief alleine auf Rodriguez zu, scheiterte aber mit seinem Schuss aus zehn Metern am Löwen-Keeper. Dann kam die zweite Minute der Nachspielzeit. Nach einem Foul an Baumgartlinger entschied der Schiedsrichter auf Freistoss 30 Meter vor dem Tor. Die komplette Löwen-Mannschaft versammelte sich im Strafraum der Hachinger. Schick schlug das Leder aus halbrechter Position vors Tor, der Ball wurde leicht abgefälscht, Kampa klatschte ihn nur ab, genau vor die Füße von Duhnke, der aus fünf Meter zum viel umjubelten Ausgleich einnetzte. Während sich die Sechziger freudetrunken in den Armen lagen, kehrte beim Zweitliga-Absteiger Unterhaching endgültig Ernüchterung ein. Der Punkt war aufgrund der 2. Halbzeit hochverdient für die Löwen.
Haching: Kampa – Custos, R. Bucher, Hörnig, Schaschko – O. Fink, Gülselam, Villar, Nagy – Rathgeber, Lechleiter.
Ersatz: Riederer (Tor) – Spizak, Konrad, Löppert, Schulz, Aydemir, Leschinski.
1860 II: Rodriguez – Burkhard, Jungwirth, Purdy, Bückle – Baumgartlinger, Duhnke – Ziegenbein, Schmitt, Baufeldt – Schäffler.
Ersatz: Rösch (Tor) – Schick, Bukowski, A. Fink, Tausendpfund, Knauer, Leicht.
Wechsel: Leschinsk für Villar (70.), Konrad für Lechleiter (87.), Spizak für Rathgeber (90.) – A. Fink für Baufeldt (50.), Schick für Bückle (74.), Bukowski für Ziegenbein (84.).
Tore: 1:0 Villar (11.), 2:0 Rathgeber (30.), 2:1 Duhnke (72.), 2:2 Duhnke (90.).
Gelbe Karte: Hörnig, Gülselam – Burkhard, Jungwirth, Baumgartlinger, Schäffler, Schick.
Zuschauer: 2.750 Generali-Sportpark.
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Obertshausen); Assistenten: Stefan Schlott (Marktl), Ferdinand Friedrich (München)
Anmerkung von Steini:
Hier die wichtigsten Tabellenplätze der Regionalliga Süd mitsamt den Punkten:
01. Vfr Aalen ---> 25 Punkte (Aufstiegsplatz in die 2. Liga)
02. VfB Stuttgart II ---> 24 Punkte (Aufstiegsplatz in die 2. Liga)
10. SpVgg Unterhaching ---> 14 Punkte
12. TSV 1860 München II ---> 14 Punkte
14. FC Bayern II ---> 13 Punkte
Ab Platz 15 beginnen die Abstiegsplätze darunter sind der SC Pfullendorf, Karlsruher SC II, SSV Reutlingen 05 und FSV LU-Oggersheim