Durch einen Treffer von Tobias Bukowski drei Minuten vor dem Ende besiegten die Löwen den von Manni Bender trainierten österreichischen Bundesligisten SCR Altach. 1860-Coach Marco Kurz musste bei dem Testspiel im Passionsspielort Oberammergau auf einige Stammkräfte verzichten, zeigte sich aber mit der Leistung seiner „Notelf“, die durch sechs Amateurspieler verstärkt worden war, zufrieden.
Personal: Nach wie vor fehlten bei den Löwen Markus Schroth (Reha nach Sehnentzündung), Torhüter Philipp Tschauner (Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie), Nikolas Ledgerwood (Verrenkungsbruch des linken Sprunggelenks), Mate Ghvinianidze (Kapseleinriss im rechten Sprunggelenk), Lukasz Szukala (Patellasehnen-Teileinriss), Josh Wolff (Verletzung der Muskelhülle im rechten Oberschenkel) und José Holebas (Einblutung in der rechten Wade). Kurzfristig musste Trainer Marco Kurz auf Lars und Sven Bender, Daniel Bierofka und Fabian Johnson (alle Grippe) verzichten, Danny Schwarz wurde nach seinem Rippenbruch geschont. Und Alexander Eberlein weilte bei der Militär-WM in Indien, wo er am Mittag sein erstes Spiel mit der deutschen Mannschaft gegen Kamerun bestritten hatte: Endstand 1:1. So saßen auf der Ersatzbank lediglich Spieler aus dem Amateurkader.
Spielverlauf: Das Team von Trainer und Ex-Löwe Manni Bender, der österreichische Bundesligist SCR Altach, musste wie der TSV 1860 ebenfalls auf einige Stammkräfte verzichten. Die Vorarlberg standen deshalb sehr tief, überließen den Sechzigern von Beginn an die Initiative. „Das Ergebnis ist heute zweitrangig“, hatte Löwen-Coach Marco Kurz vor der Partie betont. Die rekonvaleszenten Spieler sollten ebenso Spielpraxis erhalten, wie die Akteure aus der zweiten Reihe. Und sie zeigten sich sehr engagiert, waren viel in Bewegung, spielten schnell von hinten heraus, kamen aber gegen die kompakten Österreicher nur zu zwei Chancen in der 1. Halbzeit. Beide Male war Berkant Göktan maßgeblich daran beteiligt. In der 14. Minute verfehlte der 26-Jährige mit einem Distanzschuss nur knapp das Tor. Drei Minuten später zog er im Anschluss an eine Ecke aus halbrechter Position mit links aus 19 Metern ab, doch der Ball kam genau auf Torhüter Mario Krassnitzer, sodass er problemlos abwehren konnte (17.). Sein Gegenüber Michael Hofmann blieb vor der Pause beschäftigungslos.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchte zunächst das Bender-Team, Druck zu erzeugen. Etwa zehn Minuten dauerte es, bis die Löwen wieder die Oberhand bekamen. Ab Mitte der 2. Halbzeit kamen sie dann auch zu klaren Chancen. In der 67. Minute verweigerte Schiedsrichter Günter Perl den Sechzigern einen klaren Elfmeter, als der einschussbereite Gregg Berhalter im Strafraum umgerissen worden war. Einen platzierten 16-Meter-Schuss von Timo Gebhart ins rechte untere Eck entschärfte der beste Altacher, Keeper Krassnitzer, in der 74. Minute. Ebenso war er vier Minuten später zur Stelle, als Mustafa Kucukovic im Strafraum zum Schuss kam (78.). In der 79. Minute schoss Markus Thorandt vom rechten Strafraumeck knapp übers SCR-Tor. Der eingewechselte Ralf Schmitt scheiterte ebenfalls mit einem Drehschuss aus 15 Metern an Krassnitzer (85.). In der 87. Minute fiel dann endlich der längst verdiente Treffer für die Löwen. Nach einer sehenswerten Kombination zwischen Berhalter und Christoph Burkhard spielte der US-Amerikaner das Leder steil in die Spitze auf den eingewechselten Amateurspieler Tobias Bukowski, der alleine vor Keeper Krassnitzer auftauchte und aus sieben Meter am Torwart vorbei zum 1:0 ins Netz schob. Das war auch der Endstand in einem überlegen geführten Spiel der Sechziger.
Löwen-Coach Marco Kurz zeigte sich zufrieden. „Alle eingesetzten Spieler haben einen guten Eindruck hinterlassen. Das war ein gelungener Abschluss der Trainingswoche.“ Der 38-Jährige lobte den disziplinierten Auftritt seiner Mannschaft. „Der Sieg war hoch verdient, wir haben uns viele Torchancen erspielt.“