70 Millionen gab der FC Bayern vor der Saison für neue Spieler aus, Wacker Burghausen keinen Cent. An diesem DFB-Pokalabend spielte das jedoch keine Rolle. Trotz der Niederlage bot der Drittligist eine sensationelle Partie - und blamierte das Münchner Star-Ensemble.
Burghausen - Es ist seine letzte Saison, und Oliver Kahn hat sie furios begonnen. Der frühere Nationaltorhüter hielt im Elfmeterschießen zwei Strafstöße und war damit allein dafür verantwortlich, dass der FC Bayern München in der ersten Runde des DFB-Pokals nicht über den Drittligisten Wacker Burghausen stolperte.
5:4 stand es am Ende insgesamt für die Bayern, nachdem der hohe Favorit nach 90 Minuten und der Verlängerung nicht über ein 1:1 (1:1, 0:0) hinausgekommen war. Das zuletzt hochgelobte und für knapp 70 Millionen Euro erneuerte Star-Ensemble von Trainer Ottmar Hitzfeld konnte bei der Generalprobe für die Bundesliga spielerisch nur ansatzweise überzeugen.
Der Regionalligist war in der 61. Minute durch Thomas Neubert überraschend in Führung gegangen. Den Ausgleich des FC Bayern erzielte in der 79. Minute Nationalspieler Miroslav Klose. Nach der torlosen Verlängerung fiel die Entscheidung zugunsten der Münchner nach zuvor drei Fehlschüssen auf beiden Seiten durch eine Parade von Kahn gegen Burghausens Thomas Bayer.
Der Torhüter wollte seine Leistung jedoch nicht überbewerten und verzichtete auf Kritik an seinen Kollegen. "Ich mache seit 14 Jahren nichts anderes als mich auf den Punkt zu konzentrieren, an dem ich gebraucht werde, aber es ist trotzdem ein gutes Gefühl, mehrere Elfmeter gehalten zu haben. Vorher habe ich unsere Mannschaft aber auch nicht schlecht gesehen", erklärte 37-Jährige. Auch Hitzfeld blieb ruhig: "Unser Manko war einzig die mangelnde Chancenauswertung." Doch eigentlich wusste auch er, dass dieser Abend in spielerischer Hinsicht nicht auf der Erfolgsseite zu verbuchen ist. "Wir haben gesehen, dass die Saison kein Selbstläufer wird. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten", ergänzte Hitzfeld.
Die Münchner waren vor 11.582 Zuschauern im ausverkauften Wacker-Sportpark von Beginn an um Tempo in ihren Aktionen bemüht und in einem flotten Spiel gegen den Regionalligisten auch überlegen. Doch immer wieder scheiterte der Bundesligist schon in der ersten Hälfte am überragenden Wacker-Keeper Manuel Riemann. Der 18-Jährige parierte vor der Pause sowohl gegen Miroslav Klose (13. /26./34.) wie auch gegen Hamit Altintop (17.), Mark van Bommel (18. ), Franck Ribéry (24.) und Bastian Schweinsteiger (44.) glänzend.
"Da steht einer im Tor, der hat einen Magnet im Handschuh", hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß schon vor dem Elfmeterschießen über den erst 18 Jahre alten Riemann gesagt.
Nach dem Wechsel machten die Bayern weiter Druck, agierten oft aber zu planlos durch die Mitte, um die gut gestaffelte Wacker-Abwehr auszuhebeln. Möglichkeiten hatten die Gäste aber weiterhin genügend. Die mangelhafte Chancenverwertung sollte sich zunächst jedoch rächen, als Neubert nach Freistoß des eingewechselten David Solga per Kopf unhaltbar für Oliver Kahn zur Wacker-Führung traf.
Die Bayern erhöhten anschließend noch einmal das Tempo, trafen zunächst durch Mark van Bommel und Schweinsteiger nur den Pfosten, bevor Klose den haushohen Favoriten vor dem K.o. in der regulären Spielzeit rettete. In der Verlängerung hatte München weiterhin mehr Spielanteile und auch durchaus Chancen zur Entscheidung. Die beste Gelegenheit vergab jedoch der als Stürmer eingewechselte Abwehrspieler Daniel van Buyten (116.). Neun Minuten vor Spielende stand den Bayern allerdings auch das Glück bei einem Schuss von Roland Bonimeier zur Seite.
"Schade, dass es nicht zur Sensation gereicht hat", sagte Wacker-Trainer Ingo Anderbrügge nach der Partie. Er meinte wohl den Sieg. Eine Sensation war seinem toll kämpfenden Team trotz Niederlage nämlich dennoch gelungen.
Wacker Burghausen - Bayern München 1:1 n.V., 3:4 i.E.
1:0 Neubert (61.)
1:1 Klose (79.)
Elfmeterschießen:
0:1 Ribery
Schultz schießt an die Latte
0: 2 van Bommel
1:2 Neubert
Riemann hält gegen Sosa
Martins schießt an den Pfosten
Altintop schießt an die Latte
2:2 Schmidt
2:3 Lahm
3:3 Riemann
Riemann hält gegen Demichelis
Kahn hält gegen Palionis
3:4 Lell
Kahn hält gegen Mayer
Burghausen: Riemann - Lastovka, Palionis, Wolf, Mayer - Hertl (46. Bonimeier), Schmidt - Pupalovic (61. Solga), Schultz, Teinert (85. Martins) - Neubert. - Trainer: Anderbrügge
München: Kahn - Lahm, Lucio, Demichelis, Jansen (82. Lell) - van Bommel, Ze Roberto (71. Sosa) - Altintop, Ribery, Schweinsteiger (112. van Buyten) - Klose. - Trainer: Hitzfeld
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)
Zuschauer: 11.582 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Hertl, Teinert, Martins
Steinis Fazit: Geld macht nicht Glücklich, es beruhigt nur die Nerven, im Falle von Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld, waren seine Nerven über 120 Minuten nicht beruhigt, der Rekord Meister Bayern München hätte fast gegen den Drittligisten Wacker Burghausen verloren die keinen Cent ausgeben konnten für Spieler, Bayern München gab dagegen 70 Millionen aus für neue Spieler, man sieht also, das Geld allein doch nicht die Welt bzw die Fussballwelt Regieren kann.