Derbysieg! 6.660 Zuschauer wurden Zeugen des 3:2 (1:1)-Erfolges der Löwen-U23 über den FC Bayern II. Nach der Führung durch Manuel Duhnke (22) drehten die Bayern das Spiel durch Daniel Sikorski (32.) und Michael Kokocinski (67.) trotz Feldüberlegenheit der Sechziger. In einer spannenden Schlussphase kam das Team von Uwe Wolf durch Treffer von Björn Ziegenbein und dem eingewechselten Manuel Schäffler (84.) doch noch zum verdienten Erfolg.
Personal: Im Derby fehlten Löwen-Coach Uwe Wolf die Langzeitverletzten Tobias Bukowski (Leisten-OP) und Julian Ratei (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) sowie Niklas Lercher (Oberschenkelzerrung). Dafür standen aus dem Profikader Christoph Burkhard, Alexander Eberlein, Benjamin Schwarz, José Holebas und Björn Ziegenbein zur Verfügung.
Spielverlauf: Von Beginn an herrschte viel Aggressivität im Spiel. Erstmals gefährlich wurde es in der Löwen-Hälfte in der 2. Minute, als Marco Höferth zum Freistoss aus 30 Metern anlief, doch sein Flachschuss blieb in der Sechziger-Mauer hängen. In der 8. Minute ließ sich Christoph Burkhard auf der rechten Defensiv-Seite von Matthias Schwarz ausspielen, dessen Flanke in die Mitte konnte Vitus Nagorny aus sieben Meter zum Glück für die Löwen nicht mehr entscheidend mit dem Kopf drücken, sodass das Leder einen Meter über der Querlatte im Aus landete. Die erste gute Szene vor dem Bayern-Tor hatten die Löwen durch Innenverteidiger Alexander Eberlein. Nach einem kurz ausgeführten Freistoss aus 40 Metern zog er ab. Der Ball zischte wie ein Strich durch die Luft, ging aber knapp über das FCB-Tor (18.). Vier Minuten später lag der Ball aber Tor der Roten. Julian Baumgartlinger hatte Ralf Schmitt am Strafraum angespielt, der leitete den Ball mit dem Rücken zum Tor direkt auf die linke Seite weiter, Manuel Duhnke kam aus abseitsverdächtiger Position herangesprintet, umkurvte den herausstürzenden Torhüter Thomas Kraft und schob von rechts aus spitzem Winkel zum 1:0 ins Netz (22.). In der 30. Minute musste erstmals 1860-Keeper Andreas Rössl eingreifen. Nach einer Freistossflanke von Stefano Celozzi von der rechten Seite stieg Thomas Linke am höchsten, sein Kopfball vom Elfmeterpunkt wurde aber sichere Beute von Rössl. Zwei Minuten später war es dann doch passiert. Wieder kam eine Flanke von rechts, diesmal halbhoch, die Löwen-Abwehr war nicht im Bilde, Daniel Sikorski sprintete am Fünf-Meter-Raum relativ unbedrängt ins Leder, ließ Rössl keine Chance: 1:1 (32.). Mit diesem Ergebnis ging’s auch in die Pause. Insgesamt war es eine durchwachsene Halbzeit mit vielen Abspielfehlern im Spielaufbau. Bei Sechzig lief nicht viel über die Flügel, in der Mitte waren die Räume eng.
Die erste Chance nach der Pause besaßen die Löwen. Nach einem Konter über die rechte Seite zögerte Björn Ziegenbein zu lange mit dem Flanken, der Ball wurde abgeblockt, kam aber wieder zu dem Angreifer, der es vom linken Strafraumeck mit einem Schuss ins lange Eck versuchte, aber das Tor knapp verfehlte (52.). Zwei Minuten später versuchte es Eberlein mit einem 30-Meter-Freistoss aus zentraler Position, doch der Flachschuss kam genau auf Bayern-Keeper Kraft, der keine Mühe hatte (54.). In der 55. Minuten zeigten die Löwen einen mustergültigen Angriff, dem nur der Abschluss fehlte. Ziegenbein trieb zentral das Leder nach vorne, spielte steil nach links auf José Holebas, der flach nach innen passte. Ralf Schmitt verfehlte aber die scharfe Hereingabe aus acht Metern knapp. In dieser Phase dominierte das Team von Uwe Wolf eindeutig die Partie, Bayern verlegte sich aufs Kontern. In der 64. Minute kam Holebas in zentraler Position aus 23 Metern frei zum Schuss, Kraft im Bayern-Tor fiel zu spät, aber das Leder knallte an den Pfosten, von dort auf den Rücken des Torhüters und dann zurück ins Tor-Aus (64.). Drei Minuten später wurden die Löwen klassisch ausgekontert. Nagorny legte 20 Meter vor dem Sechziger-Tor auf den Ex-Löwen Michael Kokocinski ab, der freistehend aus 16 Metern Rössl keine Chance ließ und hoch ins obere rechte Eck zum 2:1 für Bayern traf (67.). Auch in der Folge hatten die Sechziger ihre Möglichkeiten – was fehlte, war der positive Abschluss. In der 76. drang Holebas über links in den Strafraum ein, seine flache Hereingabe verlängerte der bedrängte Schmitt am Fünf-Meter-Raum stehend auf Duhnke, der mit seinem Acht-Meter-Schuss aus spitzem Winkel an FCB-Keeper Kraft scheiterte. Das war der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase, in der die Löwen das lange vermisste Glück fanden. In der 82. Minute verlängerte Schmitt am Torraum eine Holebas-Flanke ans rechte Strafraumeck, wo Ziegenbein per Dropkick das Leder volley nahm und flach ins lange Eck zum 2:2 traf. Aber es kam noch besser. Zwei Minuten später tankte sich der eingewechselte Manuel Schäffler durch den Bayern Strafraum, schoss vom linken Torraumeck, obwohl zwei Bayern-Spieler plus Torwart vor ihm standen. Das Leder schlug genau neben dem kurzen Pfosten zum 3:2 ein (84.). In der Nachspielzeit hätte Holebas auf 4:2 erhöhen können. Eine Flanke von Ziegenbein in die Mitte erreichte er vor dem herausstürzenden Kraft, sein Lupfer über den Torwart kullerte aber um Zentimeter am Pfosten vorbei.
1860 II: Rössl – Burkhard, Eberlein, Purdy, B. Schwarz – Baumgartlinger, Stahl – Ziegenbein, Duhnke, Holebas – Schmitt.
Ersatz: Kohlbacher (Tor) – Baufeldt, Schäffler, Fink, Tausendpfund, Schittenhelm, Bückle.
FCB II: Kraft – Celozzi, Saba, Linke, Höferth –Schütz, Kokocinski – Fürstner, D. Schwarz – Sikorski, Nagorny.
Ersatz: Grün (Tor) – Haas, Niedermeier, Benede, Rieß, M. Görlitz, Badstuber.
Wechsel: Schäffler für Stahl (68.), Schittenhelm für Duhnke (87.) – Benede für M. Schwarz (63.), Rieß für Schütz (86.).
Tore: 1:0 Duhnke (22.), 1:1 Sikorski (32.), 1:2 Kokocinski (67.), 2: 2 Ziegenbein (82.), 3:2 Schäffler (84.).
Gelbe Karte: B. Schwarz – Linke, Saba.
Zuschauer: 6.660 im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße.
Schiedsrichter: Josef Maier (München); Assistenten: Karl Valentin (Taufkirchen), Lothar Ostheimer (Petersthal).