Kalt wird’s, nebelig und grauslig nass. Die Pflanzen werfen ihre Blätter mit einem letzten Farbenfeuerwerk ab, die Viecherl bauen sich ein winterfestes Nest, und die Grossstadtmenschen? Ja auch die rea – gieren auf das alljährliche Grauen. Jetzt ist bald Weihnachten und wer noch keinen Schatz hat, mit dem er vor dem Christbaum sitzt, der muss sich sputen. Na gut, man kann ja bei der Mama und beim Papa sitzen und denen erzählen, dass man gerne alleine ist, aber insgeheim? Ja, das spürt auch der perfekt gegeelte Salesmanager, der geföhnte Partyhengst und sein weiblich gestyltes Gegenstück – insgeheim schielt man schon nach dem, was eine hart erkämpfte dauerhafte Partnerschaft für Vorteile hätte. Statt Mikrowellen Fastfood das kitschige Platzerlbacken , statt Junggesellensauferei eine späte gemeinsame Christmette, statt Chat ein wortloses Gespräch vor dem Adventskranz... ach was red ich denn da? Von wegen versäumt, altmodisch und angepasst ist das alles, und eines modernen Singlemannes oder Singlefrau nicht wert! Und überhaupt, wo finde ich denn jemanden, der so einen Schmarrn mitmacht, ausser Mama und Papa?
Nirgendwo, denn die Welt ist untergegangen. Also bis zum 24.Dezember im Tabledance und auf der Afterworkparty nebenan.