Der letzte Sieg gegen die SpVgg Unterhaching datierte noch aus dem letzten Jahrtausend. Erstmals seit dem 6. November 1999 gewannen die Löwen ein Punktspiel gegen die Spielvereinigung. Den entscheidenden Treffer in der 10. Minute besorgten die Hachinger selbst. Ceyhun Gülselam hatte einen Freistoss von Danny Schwarz ins eigene Tor geköpft. In der Folge vergaben die Sechziger noch eine Vielzahl an Chancen.
Personal: Löwen-Coach Marco Kurz musste im Derby auf Lars Bender (Hüftprobleme), Nemanja Vucicevic (Außenmeniskuseinriss im linken Knie), Josh Wolff (Muskelfaserriss), Paul Agostino (Mittelfußbruch), Roman Tyce und Harald Cerny (beide Reha und Aufbautraining) verzichten.
Spielverlauf: Die Löwen begannen druckvoll, zeigten von Beginn an, wer Herr im Haus ist. Im Anschluss an eine Ecke legte Danny Schwarz den Ball zurück auf Daniel Baier, dessen Schuss aus 25 Metern nahm Torben Hoffmann an der Strafraumgrenze an, dreht sich blitzschnell, traf aber nur den Außenpfosten des Hachinger Tores (3.). In der 8. Minute erneut eine Riesenchance für Sechzig, erst Berkant Göktan, dann Antonio Di Salvo, aber der Schiedsrichter hatte zuvor eine Regelwidrigkeit gesehen, pfiff die Aktion ab. Zwei Minuten später sah Ceyhun Gülselam nach einem Foulspiel gegen Baier an der linken Außenlinie Gelb, den anschließenden Freistoss zog Danny Schwarz mit rechts vors Hachinger Tor, wo Gülselam unbedrängt aus vier Metern per Flugkopfball seinen eigenen Torwart zum 1:0 für die Löwen überwand. In der 18. Minute jubelten dann die Gäste über einen Treffer von Robert Lechleiter, aber der Stürmer stand bei seinem Kopfball zwei Meter im Abseits. Ein schnell vorgetragener Angriff über die linke Seite sorgte wenig später für Gefahr vorm Tor der Spielvereinigung. Patrick Milchruam hatte sich bis zur Grundlinie durchgespielt, flankte zurück an den Elfmeterpunkt, wo Di Salvo frei zum Kopfball kam, aber leicht verzog (24.). Im direkten Gegenzug prüfte Miroslaw Spizak Michael Hofmann im Tor der Löwen, als er auf der linken Strafraumseite auftauchte. Spizaks Zwölf-Meter-Schuss ins lange Eck konnte Hofmann jedoch parieren (25.). Die Löwen wurden nachlässig und liefen in der 30. Minute erneut in einen Hachinger Konter. Lechleiter schickte Spizak, der über die rechte Seite alleine auf Hofmann zulief. Doch anstatt selbst zu schießen legte er quer auf Sobotzik. Die Hintermannschaft der Löwen hatte aufgepasst, wehrte aber zu kurz ab, sodass Lechleiter an der Strafraumgrenze zum Schuss kam, doch das Leder weit neben dem rechten Pfosten setzte (30.). Dies war gleichzeitig die letzte gute Möglichkeit vor der Pause, in der die Zuschauer ein stimmungsvolles Derby mit viel Kampf und Nickligkeiten sahen.
Direkt nach der Pause hatten die Löwen einige Möglichkeiten zum Kontern, aber katastrophale Abspielfehler im Spielaufbau erstickten diese im Keim. In der 55. Minute versuchte es Göktan mit einem Lupfer von der rechten Strafraumseite über SpVgg-Keeper Philipp Heerwagen, der weit vor seinem Tor stand. Aber sein Schuss war nicht platziert genug. Die nächste Chance besaß erneut Göktan, der auf der rechten Strafraumseite Frédéric Page aussteigen ließ, sein Linksschuss aufs lange Ecke konnte Keeper Heerwagen aber parieren (61.). Zwei Minuten später war es wiederum der Deutsch-Türke, der nach einer Freisstossflanke von Milchraum aus neun Metern zum Kopfball kam, aber erneut in Heerwagen seinen Meister fand (63.). Sechzig in dieser Phase drückend überlegen, jedoch der zweite Treffer wollte einfach nicht gelingen. In der 72. Minute bediente Baier mustergültig Göktan, der alleine auf Heerwagen zusteuerte, ihn im Strafraum ausspielte, sich dabei aber zu weit abdrängen ließ, sodass er nicht mehr zum Abschluss kam. Nach einem Freistoß von Schwarz an den Elfmeterpunkt verlängerte Hoffmann das Leder mit dem Hinterkopf Richtung Tor, aber Heerwagen kratzte das Leder aus dem Kreuzeck (76.). Beinahe wäre den Hachingern in der 83. Minute der Ausgleich nach einem Eckball gelungen. Lechleiter am zweiten Pfosten konnte jedoch den Ball nicht kontrollieren. Ansonsten hatten sie kaum Möglichkeiten. Sechzig diktierte auch in der Schlussphase das Spiel, lediglich Torhüter Heerwagen stand einem weiteren Efolgserlebniss im Wege. In der 90. Minute sah Spizak nach einem Stürmerfoul völlig zurecht Gelb-Rot. Damit gewannen die Löwen seit dem 6. November 1999 erstmals wieder ein Meisterschaftsspiel gegen die SpVgg Unterhaching.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 4 Hoffmann, 5 Berhalter, 3 Schäfer – 8 Schwarz, 17 S. Bender– 9 Di Salvo, 24 Baier, 26 Milchraum – 15 Göktan.
Ersatz: 20 Tschauner (Tor) – 19 Ghvinianidze, 23 Adler, 27 Ziegenbein, 28 Eberlein, 30 Szukala, 33 Johnson.
U’haching: 1 Heerwagen – 2 Sträßer, 16 Omodiagbe, 21 Page, 6 Frühbeis – 7 Custos, 20 Sobotzik, 23 Feldhahn, 34 Gülselam – 24 Lechleiter, 8 Spizak.
Ersatz: 12 Riederer (Tor) – 4 Bucher, 10 N\\\'Diaye, 18 Schaschko, 19 Stefan Buck, 22 Majstorovic, 32 Balkan.
Wechsel: Ghvinianidze für S. Bender (46.), Johnson für Baier (85.), Ziegenbein ür Milchraum (90.) - Buck für Gülselam (24.), Balkan für Sobotzik (60.), N\\\'Diaye für Custos (78.).
Tore: 1:0 Gülselam (10., Eigentor).
Gelbe Karten: Schwarz – Gülselam, Custos, Spizak, Lechleiter.
Zuschauer: 41.700 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Mainz); Assistenten: Torsten Bauer (Seesbach), Tobias Christ (Kaiserslautern).