Die Löwen zeigten bei der 1:2-Niederlage in Kaiserslautern einmal mehr, wieso sie zu den schwächsten Auswärtsteams der Zweiten Liga zählen. Nach der Führung von Berkant Göktan (15.) kassierten sie bereits eine Minute später nach einer Standard-Situation den Ausgleich durch Marcel Ziemer (16.). Gute Chancen zur neuerlichen Führung blieben ungenutzt. Die Entscheidung durch Silvio Meißner fiel nach einem Einwurf (75.).
Personal: Im Fritz-Walter-Stadion musste Trainer Walter Schachner auf Roman Tyce, Harald Cerny, Paul Agostino, Mate Ghvinianidze (alle Reha), Gregg Berhalter (Sperre), Lars Bender (Schienbeinprellung), Josh Wolff (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) und Marcel Schäfer (Meniskus-OP) verzichten. Kurzfristig fiel auch noch Björn Ziegenbein aus, der sich tags zuvor beim Spiel der zweiten Mannschaft gegen den VfB Stuttgart II (0:0) eine Oberschenkel-Zerrung zuzog. Für ihn rückte erstmals der 19-jährige Christian Träsch in den Profikader.
Spielverlauf: Die Gastgeber wollten von Beginn an Druck machen, doch die Löwen-Defensive stand gut. So resultierte die erste Chance der Pfälzer aus einer Ecke. Grégory Vignal hatte von links auf den zweiten Pfosten geflankt, Benjamin Auer kam am Torraum zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht drücken, sodass keine große Gefahr fürs Tor von Michael Hofmann bestand (7.). Gleich die erste Löwen-Chance führte zur Führung. Ein mustergültig vorgetragener Konter über Daniel Baier, der in zentraler Position kurz hinter der Mittellinie den startenden Berkant Göktan im richtigen Moment bediente. Der 26-jährige Ex-Lauterer sah, dass ihm FCK-Torwart Jürgen Macho entgegen eilte und lupfte von der Strafraumgrenze den Ball gefühlvoll über den Keeper zum 1:0 ins Tornetz (15.). Keine Minute dauerte es, da war die Löwen-Führung bereits Vergangenheit. Tamas Hajnal hatte einen 30-Meter-Freistoß aus halblinker Position hoch an den Torraum geflankt, Marcel Ziemer kam mit dem Hinterkopf vor Keeper Hofmann an den Ball, traf zum 1:1 (16.). Es entwickelte sich nun ein munteres Spiel. In der 21. Minute war es Nemanja Vucicevic, der über rechts in den Strafraum eindrang, seine Flanke wurde nach hinten abgewehrt, wo Nicky Adler aus 14 Meter zum Schuss kam, doch Innenverteidiger Moussa Ouattara rettete für seinen bereits geschlagenen Torwart Macho kurz vor der Linie (21.). Zwei Minuten später konnte Fabian Johnson im Strafraum gerade noch mit einer Grätsche vor Ziemer zur Ecke klären. Den anschließenden Eckstoß köpfte Steffen Bohl knapp über die Latte des 1860-Tores (23.). Lautern bis zu diesem Zeitpunkt nur nach Standards gefährlich. Aus dem Spiel heraus hatten die Löwen die Pfälzer fest im Griff. In der 35. Minute wieder ein schneller Konter der Sechziger. Göktan hatte das Leder auf die rechte Seite weiter geleitet, wo Nicky Adler direkt in die Mitte flankte, jedoch der mitgeeilte Johnson traf den Ball aus acht Metern nicht voll. Beinahe hätte Bohl bei seinem Klärungsversuch das Leder ins eigene Tor bugsiert, doch es ging knapp neben dem Pfosten ins Tor-Aus (35.). So blieb es zur Pause beim 1:1, in der die Rumpfelf von Walter Schachner eine ansprechende Leistung zeigte und die klareren Möglichkeiten besaß.
Auch in der zweiten Halbzeit hatten zunächst die Löwen die erste gefährliche Szene zu verzeichnen. Göktan legte links am FCK-Torraum zurück auf Patrick Milchraum, dessen Schuss von der Strafraugrenze wurde von einem Lauterer Abwehrspieler geblockt. Das Leder kam zu Adler am rechten Torraumeck, der 21-Jährige zog aus spitzem Winkel direkt volley ab, doch Keeper Macho konnte den Ball mit einem Reflex über die Latte lenken (52.). In der 65. Minute war es 1860-Keeper Hofmann, der am Torraum gegen den eingewechselten Emeka Opara Kopf und Kragen riskieren musste, als dieser alleine vor ihm auftauchte. Aber mit der Hand war er vor dem Nigerianer am Ball. Auf der anderen Seite warf sich FCK-Torwart Macho in eine flache Hereingabe von Adler, da Göktan einschussbereit in der Mitte lauerte (67.). Eine Minute später lenkte Hofmann einen Linksschuss aus 20 Metern von Vignal gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte (68.). In der 72. Minute versuchte es Vignal erneut, diesmal per Freistoß aus 32 Metern. Durch die Zwei-Mann-Mauer der Löwen flog der hart geschossene Ball nur um Zentimeter übers linke Kreuzeck. Drei Minuten später die Führung für die Pfälzer – einmal mehr nach einem Einwurf. Bohl hatte eingeworfen, Opara verlängerte mit dem Hinterkopf auf den zweiten Pfosten, wo der heranstürmende Silvio Meißner nur noch zum 2:1 einnicken brauchte (75.). Drei Minuten später nach einer neuerlichen Standard-Situation beinahe das 3:1. Vignal hatte einen Freistoß vom rechten Strafraumeck scharf auf den zweiten Pfosten gezogen, Ouattara und Ziemer verpassten jedoch (75.). In der Endphase fehlte den Löwen die Kraft, nochmals auf den Ausgleich zu drängen. Trotz guter Chancen standen sie am Ende einmal mehr mit leeren Händen da. Zwei Stellungsfehler nach Standards reichten den Lauterern zum Sieg.
1. FCK: 1 Macho – 23 Müller, 3 Beda, 2 Ouattara, 26 Vignal – 22 Bohl, 6 Meißner – 20 Ziemer, 30 Hajnal, 16 Bellinghausen – 10 Auer.
Ersatz: 41 Robles (Tor) – 8 Lexa, 14 Opara, 15 Simpson, 17 Borbely, 19 Riihilahti, 38 Kotysch.
1860: 1 Hofmann – 16 Thorandt, 28 Eberlein, 4 Hoffmann, 33 Johnson – 23 Adler, 24 Baier, 8 Schwarz, 26 Milchraum – 15 Göktan, 7 Vucicevic.
Ersatz: 20 Tschauner (Tor) – 9 Di Salvo, 14 Holebas, 17 S. Bender, 30 Szukala, 32 Burkhard, 35 Träsch.
Wechsel: Opara für Auer (46.), Lexa für Müller (55.), Simpson für Ziemer (88.) – S. Bender für Adler (85.).
Tore: 0:1 Göktan (15.), 1:1 Ziemer (16.), 2:1 Meißner (75.).
Gelbe Karten: Bellinghausen, Bohl, Opara – Schwarz.
Zuschauer: 28.752 im Fritz-Walter-Stadion.
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel); Assistenten: Tobias Stieler (Obertshausen), Felix Zwayer (Berlin).