Es dauerte bis zur 80. Minute, ehe der eingewechselte Berkant Göktan die Löwen mit seinem Treffer zum 1:0 erlöste. Einmal mehr verstanden es die Hausherren gegen das Tabellen-Schlusslicht Eintracht Braunschweig nicht, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. In der Nachspielzeit erhöhte Kapitän Gregg Berhalter noch per Elfmeter (Foul an Nemanja Vucicevic) auf 2:0.
Personal: Gegen Braunschweig fehlten Roman Tyce, Harald Cerny, Paul Agostino, Mate Ghvinianidze (alle Reha), Antonio Di Salvo (Muskelentzündung), Markus Thorandt (Gelb-Rot-Sperre) und Lars Bender (Knie-Probleme). Marcel Schäfer zog sich beim Abschlusstraining einen Innenmeniskusriss im linken Knie zu und wurde bereits heute erfolgreich von Mannschaftsarzt Dr. Erich Rembeck operiert. Der Linksverteidiger wird voraussichtlich vier Wochen ausfallen! Mit José Holebas, Berkant Göktan, Alexander Eberlein und Lukasz Szukala saßen vier Spieler auf der Bank, die tags zuvor in der zweiten Mannschaft gegen den 1. FC Kaiserslautern II 2:2 gespielt hatten.
Spielverlauf: Bereits in der 1. Minute hatte Braunschweig eine Riesenchance. Nach einem Freistoß von Benjamin Siegert aus dem rechten Halbfeld kam Igor Barukcic sieben Meter vor dem Tor frei ans Leder, aber sein Kopfball ging weit über die Latte. Die erste gute Möglichkeit für die Löwen nach einem Freistoß. Patrick Milchraum zog, anstatt zu flanken, das Leder von der rechten Seite direkt an der Mauer vorbei aufs kurze Eck, aber der Ball landete nur am Außennetz (7.). Auch die dritte Chance des Spiels resultierte aus einer Standardsituation. Daniel Cimen hatte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in die Mitte geflankt, Alexander Golban kam in zentraler Position aus zehn Metern zum Kopfball, doch zum Glück für die Löwen landete das Leder knapp neben dem langen Pfosten (11.). Dann mal zur Abwechslung eine gefährliche Szene aus dem Spiel heraus. Daniel Baier kam auf der rechten Seite im Strafraum zum Schuss, Eintracht-Torhüter Thorsten Stuckmann wehrte ab, Christoph Burkhard nahm den Abpraller aus 14 Metern direkt, doch dem Schuss fehlte der Druck, sodass Stuckmann den Ball locker fangen konnte (13.). Drei Minuten später versuchte es auf der anderen Seite Patrick Bick mit einem Schuss aus 18 Metern vom rechten Strafraumeck, doch das Leder strich knapp übers linke Kreuzeck (16.). In der 21. Minute zog Nicky Adler davon, Keeper Stuckmann stürzte ihm an der Strafraumgrenze entgegen. Irgendwie brachte der 22-jährige Löwen-Angreifer das Leder am Torwart vorbei, es trudelte Richtung Tor, aber Benjamin Siegert war mitgelaufen, konnte einen Meter vor der Torlinie den Ball ins Tor-Aus grätschen. Das war die bis dahin beste Chance der Gastgeber. Die Löwen in dieser Phase die spielbestimmende Mannschaft. In der 28. Minute narrte Nemanja Vucicevic im Strafraum die Braunschweiger Abwehr, sein gefühlvoller Heber von der linken Seite verpasste Josh Wolff am Torraum nur um Millimeter mit dem Kopf. Sechzig zwar haushoch überlegen, klare Möglichkeiten blieben jedoch Mangelware. Die hatte dann Vucicevic in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Alexander Huber hatte seinen eigenen Mitspieler, Siegert, angeschossen, der Ball prallte zu Vucicevic am rechten Torraumeck, doch dessen Schuss ging weit am langen Pfosten vorbei (45.).
Auch nach der Pause änderte sich nichts an den Spielanteilen. Folgerichtig die erste gute Chance für die Löwen. Baier hatte am Strafraum quer auf den links mitgelaufenen Milchraum gelegt, dessen Vollspann-Schuss landete knapp über dem Tor (48.). In der 55. Minute die Mega-Möglichkeit für Braunschweig zur Führung. Nach einer Flanke hatte Gregg Berhalter im Strafraum per Kopf geklärt, das Leder kam zu Bick, der zentral zwei Meter vor dem Strafraum vollkommen frei stand, doch seinen unplatzierten Schuss konnte Löwen-Keeper Michael Hofmann im Nachfassen festhalten (55.). In der 62. Minute hatten viele Löwen-Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Nach einer Milchraum-Ecke kam Torben Hoffmann am Elfmeterpunkt zum Kopfball, Keeper Stuckmann wehrte ab, aus dem Gewühl heraus kam Adler zum Schuss, den Stuckmann liegend auf der Linie mit der Hand abwehrte. In der 69. Minute erzielte der eingewechselte Berkant Göktan einen Treffer, den Schiedsrichter Wolfgang Walz wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannte. Eine Fehlentscheidung, da der Torschütze bei der Ballabgabe eindeutig hinter einem Braunschweiger stand. Göktan hatte auch die nächste gefährliche Szene. Sein Schuss aus 16 Metern fälschte Grimm ab, doch Stuckmann war auf dem Posten, parierte (75.). In der 80. Minute dann die längst fällige Führung für die Hausherren. Torben Hoffmann hatte in der eigenen Hälfte einen Angriff der Braunschweiger geklärt, startete ein tolles Solo über den halben Platz, passte tief nach links auf den mitgelaufenen Baier. Keeper Stuckmann eilte dem Münchner entgegen, der sah auf rechts den besser postierten Göktan, der nur noch ins leere Tor zum 1:0 einschieben musste (80.). Es war das erste Profitor des 26-jährigen Deutsch-Türken für die Löwen. Beinahe wäre ihm noch ein zweiter Treffer gelungen. In der Schlussminute legte Baier quer auf Göktan, der freie Bahn hatte, doch sein Schuss kam genau auf Torwart Stuckmann, der klären konnte (90.). Im Gegenzug kam Golban gegen Berhalter im Strafraum zu Fall. Die Braunschweiger Spieler forderten vehement Elfmeter, aber Schiri Walz ließ weiterspielen. Den gab es dann auf der anderen Seite. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde Vucicevic im Strafraum von Grimm gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Berhalter sicher zum 2:0 (90.).
1860: 1 Hofmann – 32 Burkhard, 4 Hoffmann, 5 Berhalter, 33 Johnson – 23 Adler, 24 Baier, 8 Schwarz, 26 Milchraum – 7 Vucicevic, 11 Wolff. Ersatz: 12 Pentke (Tor) – 14 Holebas, 15 Göktan, 17 S. Bender, 27 Ziegenbein, 28 Eberlein, 30 Szukala.
Braunschweig: 12 Stuckmann – 3 Huber, 15 Grimm, 29 Horacek, 24 Rodrigues – 30 Cimen, 7 Siegert – 26 Bick, 35 Barukcic, 18 Fuchs – 37 Golban. Ersatz: 40 Nuredinoski (Tor) – 21 Rische, 23 Lieberknecht, 33 Schweinsteiger, 34 Atem, 38 Otacilio, 44 Leozinho.
Wechsel: Göktan für Wolff (66.), S. Bender für Schwarz (71.) – Atem für Bick (63.), Lieberknecht für Siegert (70.), Schweinsteiger für Fuchs (80.).
Tore: 1:0 Göktan (80.), 2:0 Berhalter (90., Foulelfmeter). Gelbe Karten: Schwarz, Johnson, Burkhard, Göktan – Grimm, Horacek, Bick, Barukcic. Zuschauer: 27.900 in der Allianz Arena. Schiedsrichter: Wolfgang Walz (Pfedelbach); Assistenten: Giuseppe Palilla (Spaichingen), Marco Fritz (Korb).
Ein paar Bilder des Spiels gibt es auf meiner HP die im Profil zu finden ist, bis spätestens kommenden Donnerstag.
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