Der österreichische Popmusiker Rainhard Fendrich muss sich wegen des Vorwurfs des Drogenbesitzes und der Weitergabe von Kokain in Wien vor Gericht verantworten. Die Anklage wirft dem 51-Jährigen vor, sich seit 15 Jahren Kokain nicht nur für den eigenen Konsum beschafft, sondern seit 2002 in 20 bis 30 Fällen auch gemeinsam mit einem Wiener Prominenten-Schneider konsumiert zu haben. Bei Prozessbeginn räumte Fendrich den langjährigen Kokainkonsum ein. Er sei "durch die Szene dazu gekommen", zitiert ihn die österreichische Nachrichtenagentur APA.
Nach dem Tod seiner kleinen Tochter 1989 habe sich sein Drogenkonsum noch verstärkt. Inzwischen sei er nach schweren Depressionen in psychiatrischer Behandlung, sagte Fendrich. Gemeinsam mit dem Musiker sitzen zwei mutmaßliche Kokain-Dealer auf der Anklagebank, die den Sänger seit Jahren mit der Droge versorgt haben sollen. Fendrich wurde Ende der 80er Jahre durch den Song "Macho Macho" auch außerhalb Österreichs bekannt. Zudem moderierte er die Single-Sendung "Herzblatt" in der ARD und spielte Rollen in Fernsehproduktionen.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."