Den Löwen gelang beim 1:1 (1:1) gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Hansa Rostock ein Achtungserfolg. Torben Hoffmann hatte das Team von Walter Schachner in der 24. Minute per Kopfball in Führung gebracht, Enrico Kern glich per Handelfmeter aus (38.). Gregg Berhalter hatte zuvor einen Torschuss mit dem ausgestreckten Arm vereitelt. Dem Ganzen ging jedoch eine strittige Szene voraus.
Personal: Im Spiel beim ungeschlagenen Spitzenreiter musste Trainer Walter Schachner auf Roman Tyce (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Torhüter Philipp Pentke (Aufbautraining nach Wadenbeinbruch), Harald Cerny (Aufbautraining nach OP am Sitzbein), Paul Agostino (Entzündung am Sprunggelenk) und Lukasz Szukala (Knieprobleme) verzichten. Der 17-jährige Lars Beder kam für den zuletzt grippegeschwächten Danny Schwarz zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Mate Ghvinianidze feierte am Spieltag gegen Rostock seinen 20. Geburtstag.
Spielverlauf: Beide Mannschaften standen zunächst sehr gut, sodass es kaum zu Torraumszenen kam. Die erste Chance besaßen die Löwen nach einer Standardsituation. Daniel Baier hatte einen Eckball von der linken Seite Richtung zweiten Pfosten gezirkelt, Markus Thorandt stieg am höchsten, köpfte aufs kurze Eck, wo Stefan Beinlich für seinen Torwart Mathias Schober auf der Linie klären konnte (15.). Hatten die Rostocker in dieser Szene noch Glück, führte der nächste Eckball zur verdienten Löwen-Führung. Patrick Milchraum hatte den Ball hoch an den Torraum geschlagen, Torben Hoffmann stieg völlig unbedrängt zum Kopfball, traf zum 1:0 unter die Latte des Hansa-Tores (24.). In der 30. Minute beinahe der Ausgleich für die Hanseaten. Ein Steilpass fast von der Mittellinie erlief sich Marcel Schied, 1860-Keeper Michael Hofmann kam ihm entgegen, Schied überlupfte ihn geschickt, aber Marcel Schäfer war mitgelaufen, fing den Ball noch vor der Torlinie ab (30.). Dann eine strittige Szene, die zu einem Elfmeter für Rostock führte. Torwart Hofmann wollte vorm Torraum einen Ball aus der Luft abfangen, wurde behindert und ließ das Leder fallen. Der Ball kam zu Dexter Langen, der aus neun Meter sofort abzog, Gregg Berhalter warf sich in den Schuss, klärte mit der Hand, und Schiedsrichter Michael Weiner zeigte sofort auf den Strafstoßpunkt (37.). Hofmann hatte zwar die Ecke geahnt, aber der Schuss von Enrico Kern war zu platziert: 1:1 (38.). Kurz vorm Pausenpfiff eine Chance für 1860 zur erneuten Führung. Baier hatte von der rechten Seite auf den links freistehenden Milchraum gepasst. Der lief noch ein paar Schritte mit dem Ball, schoss auf 14 Metern aufs kurze Eck, verfehlte jedoch das Tor um mehrere Meter (45.). Insgesamt zeigten die Löwen in der ersten Halbzeit eine gute Leistung, standen kompakt, machten geschickt die Räume eng und waren durch Standards immer gefährlich.
Fast eine Viertelstunde passierte in der zweiten Halbzeit vor den Toren nichts. Dann gab’s für Rostock fast an der Mittellinie einen Freistoß. Zafer Yelen schlug das Leder aus der Mitte Richtung Löwen-Tor, alle verpassten, sodass Torhüter Hofmann überrascht mit den Beinen klären musste. Der Ball fiel dem Brasilianer Gledson vor die Füße, der aus neun Meter aber weit übers Löwen-Tor zielte (58.). Zwanzig Minuten (!) später die nächste Möglichkeit – einmal mehr nach einem Freistoß. Beinlich hatte den Ball von der rechten Außenlinie an den Torraum geflankt, Christian Rahn kam zum Kopfball, Hofmann parierte auf der Linie (78.). In der 83. Minute sah der Hansa-Innenverteidiger Tim Sebastian die Rote Karte, nachdem er bei einem Löwen-Konter Nemanja Vucicevic – ohne Chance den Ball zu spielen – noch vor der Mittellinie übel abgegrätscht hatte. Ansonsten passierte nicht mehr viel. Mit dem 1.1 beim ungeschlagenen Tabellenführer gelang den Löwen ein Achtungserfolg, denn sie waren erst die zweite Mannschaft, die in dieser Saison einen Punkt im Ostseestadion holten.
Hansa: 1 Schober – 2 Langen, 13 Sebastian, 28 Gledson, 12 Stein – 22 Beinlich – 37 Yelen, 15 Rahn – 9 Kern – 24 Schied, 18 Shapourzadeh.
Ersatz: 21 Hahnel (Tor) – 5 Madsen, 6 Wagefeld, 8 Cetkovic, 11 Hähnge, 17 Rathgeb, 31 Bülow.
1860: 1 Hofmann – 19 Ghvinianidze, 4 Hoffmann, 5 Berhalter, 3 Schäfer – 16 Thorandt, 24 Baier, 22 L. Bender, 26 Milchraum – 9 Di Salvo, 7 Vucicevic.
Ersatz: 20 Tschauner (Tor) – 8 Schwarz, 17 S. Bender, 23 Adler, 27 Ziegenbein, 32 Burkhard, 33 Johnson.
Wechsel: Cetkovic für Shapourzadeh (59.), Hähnge für Schied (81.), Bülow für Yelen (89.) – Adler für Di Salvo (58.), Johnson für Milchraum (71.).
Tore: 0:1 Hoffmann (24.), 1:1 Kern (38., Handelfmeter).
Gelbe Karten: Beinlich, Gledson – Thorandt, Di Salvo, Baier.
Rote Karte: Sebastian (83.).
Zuschauer: 26.000 im Ostseestadion.
Schiedsrichter: Michael Weiner; Assistenten: Kai Voss, Kuno Fischer.
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Geld macht nicht Glücklich, es beruhigt nur die Nerven - Falco