Kunden wegen Versorgungsproblemen vom Netz genommen
Essen/Paris (AFP) - 05.11.2006 07:53 Uhr
Millionen Westeuropäer blieben am Samstagabend vorübergehend im Dunkeln. Grund dafür waren Stromausfälle in Teilen Deutschlands, Frankreichs und Italiens, wo wegen Versorgungsproblemen zeitweise die Netze automatisch abgeschaltet wurden. Auslöser in Deutschland seien offenbar so genannte Unterfrequenzen gewesen, die bei fehlener Kraftwerksleistung auftreten könnten, sagte ein Sprecher des Essener Energiekonzerns RWE. Betroffen gewesen seien Gemeinden des Regierungsbezirks Köln sowie unter anderem Teile Nordbayerns und des nördlichen Saarlands.
In Frankreich fiel der Strom in Teilen der Hauptstadt Paris sowie in mehreren Departements aus. Der Stromversorger EdF machte dafür die die Netzprobleme auf deutscher Seite verantwortlich. Auch in Italien kam es zu regionalen Abschaltungen. Die kurz nach 22.00 Uhr aufgetretenen Versorgungsprobleme im deutschen Netz hätten wie bei einem "Kartenhaus" europaweit dafür gesorgt, dass Unternetze abgeschaltet worden seien, sagte ein Sprecher der für die Stromververteilung in Frankreich zuständigen Gesellschaft RTE. Mit solchen innerhalb von Sekunden wirksamen Abschaltungen solle ein vollständiger Zusammenbruch der Versorgung zu vermieden werden. Von einem Totalausfall sei die Versorgung dabei weit entfernt gewesen. Auf deutscher Seite habe die kalte Witterung zu Engpässen bei der Versorgung beigetragen. In Frankreich fielen wegen der Abschaltungen in der Mitte und im Norden des Landes eine Reihe von TGV-Hochgeschwindigkeitszügen aus, wie die Eisenbahngesellschaft SNCF mitteilte. Insgesamt waren in Frankreich etwa fünf Millionen Menschen von den Ausfällen betroffen.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."