Trotz aller Dementis adoptiert US-Popstar Madonna nun offenbar doch ein Kind aus dem afrikanischen Malawi: Der 13 Monate alte David habe Madonnas Herz bei ihren Besuchen im kirchlichen Waisenhaus "Home For Hope" in der Stadt Mchinji vor wenigen Tagen erobert. Das berichtet die britische Boulevardzeitung "The Sun". Dazu druckte das Blatt ein Foto, das eine lächelnde Madonna mit einem afrikanischen Kleinkind auf dem Rücken zeigt.
Die 48-Jährige habe sich mehrere Fotos von Jungen aus dem Waisenhaus zeigen lassen und sich für den Kleinen entschieden, nachdem sie mit ihm auf dem Boden gespielt und ihn mit in die Kirche genommen habe, heißt es. Beide hätten viel zusammen gelacht. Heimleiter Thomson Chipeta Junior sagte der "Sun", Madonna sei total aus dem Häuschen gewesen: "Sie war so aufgeregt. Sie kicherte, als sie das Baby umhertrug." Am Montag sei der Junge dann von Madonnas Mitarbeitern aus dem Waisenhaus geholt worden. Davids Vater Yohane Banda aus einem kleinen Lehmhüttendorf in Malawi zitierte die "Sun" mit den Worten, man habe ihm gesagt, dass sein Sohn von einer "berühmten US-Musikerin" adoptiert werde. "Ich weiß, dass er in Amerika sehr glücklich sein wird", sagte der 32-jährige Witwer. "Man hat uns gesagt, dass David regelmäßig zurückkommen wird, damit er seine Wurzeln kennt." Vor einer Woche hatte Madonnas Sprecherin Gerüchte dementiert, die Sängerin wolle bei ihrer derzeitigen Malawi-Reise ein Kind adoptieren. Die Sängerin sei zu einem privaten Besuch in das afrikanische Land gefahren, um sich am Bau eines Waisenhauses und weiteren Projekten der Hilfsorganisation "Raising Malawi" zu beteiligen, betonte die Sprecherin. Zuvor hatte eine malawische Regierungsvertreterin angedeutet, Madonna wolle sich bei ihrem Besuch auch nach einem Adoptivkind umsehen. Die Sängerin lebt mit ihrem Ehemann Guy Ritchie, der zehnjährigen Tochter Lourdes und dem sechs Jahre alten Rocco in London und den USA.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Adoptivsohn wahrscheinlich mit an Bord von Privatjet
Blantyre (AFP) - 13.10.2006 10:08 Uhr
Nach Erteilung einer einstweiligen Adoptionserlaubnis hat die US-Popdiva Madonna die südostafrikanische Republik Malawi mit einem Privatjet verlassen - wahrscheinlich mit ihrem Adoptivsohn, dem einjährigen Halbwaisen David. "Madonna hat Papiere unterzeichnet, wonach sie das Kind mitnehmen kann, wohin sie will", sagte der Direktor für die Kinder-Fürsorge im Frauenministerium, Benston Kilembe. Ein Gericht in Malawi hatte Madonna gestern eine einstweilige Adoptionserlaubnis für David erteilt.
Die 48-Jährige muss zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in das afrikanische Land zurückkehren, um eine endgültige Genehmigung zu bekommen. Wenn die Popdiva sich nicht ausreichend um den Kleinen kümmert, kann die einstweilige Adoptionserlaubnis zurückgezogen werden. Eine Bedingung für die Adoption sei gewesen, dass David nicht anders als die zwei leiblichen Kinder von Madonna behandelt werde, sagte der zuständige Gerichtsbeamte Tom Ligowe. Die Sängerin lebt mit ihrem Ehemann Guy Ritchie, der zehnjährigen Tochter Lourdes und dem sechs Jahre alten Sohn Rocco in London und den USA. Der Leiter eines kirchlichen Waisenhauses hatte am Mittwoch einen Bericht der britischen "Sun" bestätigt, wonach Madonna den 13 Monate alten David adoptieren will. Die Mutter des Jungen war kurz nach der Geburt gestorben, der 32-jährige Vater ist nach Angaben des Waisenhausleiters zu arm, um seinen Sohn großzuziehen. Laut "Sun" ist er sehr glücklich, dass eine Berühmtheit seinen Sohn adoptiert: "Es wurde mir gesagt, dass David regelmäßig nach Malawi zurückkehren wird, um seine Wurzeln zu kennen", sagte Yohane Banda. Die Sängerin war in der vergangenen Woche nach Malawi gereist, wo sie fünf Millionen Dollar (3,9 Millionen Euro) in ein Projekt für Aids-Waisen investiert. In Malawi leben fast 1,5 Millionen Waisen, deren Eltern an Aids gestorben sind. Rund 70.000 Menschen sterben in dem afrikanischen Land jährlich an der Immunschwächekrankheit. Madonna, die unter anderem mit dem Hit "Material Girl" Millionen verdiente, hatte im August angekündigt, sich künftig verstärkt sozialen Projekten zu widmen.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Dachorganisation in Malawi kündigt Verfassungsklage an
Blantyre (AFP) - 15.10.2006 15:46 Uhr
Menschenrechtsgruppen in Malawi haben rechtliche Schritte gegen eine Sondergenehmigung für US-Popdiva Madonna zur Adoption eines kleinen malawischen Jungen angekündigt. Das Human Rights Consultative Committee, eine Dachorganisation von 67 Gruppen, habe sich bei einem Treffen in Blantyre darauf geeinigt, gegen die gerichtliche Genehmigung vorzugehen, sagte der Vorsitzende Justin Dzodzi der AFP. Die Organisation werde am Montag Klage beim Verfassungsgericht in Lilongwe einreichen.
"Wir werden verfassungsrechtliche Bedenken geltend machen, denn nach unserem Gesetz darf jemand, der nicht in Malawi lebt, kein in Malawi lebendes Kind adoptieren", sagte Dzodzi. Nach malawischem Recht müssen Adoptionswillige mindestens anderthalb Jahre in dem Land gelebt haben. Sie werden vor einer Genehmigung von Sozialarbeitern überprüft. Die 48-jährige US-Sängerin hatte dagegen am Donnerstag die hochrichterliche Erlaubnis erhalten, nach einem Kurzbesuch in dem südostafrikanischen Staat den 13 Monate alten David Banda für zunächst 18 Monate aufzunehmen. Sie hatte den Jungen bei einer Tour durch mehrere Waisenhäuser kennengelernt. David soll erst zu einem späteren Zeitpunkt an die zweifache Mutter übergeben werden. Zunächst müssen die Behörden noch Visafragen klären. Auch für die endgültige Adoptionsgenehmigung muss Madonna noch einmal nach Malawi zurückkehren. Davids Vater hatte den Jungen nach dem Tod seiner Frau und der Erkrankung des Kindes ins Waisenhaus gebracht. Er sagte der britischen Zeitung "Mail on Sunday", durch die Adoption könne sein Sohn eine Ausbildung erhalten und in Gesundheit aufwachsen.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Madonnas Familie hat Zuwachs bekommen: Wenige Tage nach der Blitz-Genehmigung zur vorübergehenden Adoption eines Kindes aus Malawi ist der 13 Monate alte David bei der Popsängerin eingetroffen . Ein Privatflugzeug holte den afrikanischen Halbwaisen aus der malawischen Hauptstadt Lilongwe ab und brachte ihn nach London, wie die BBC berichtete. Madonna darf den Jungen zunächst 18 Monate bei sich behalten; eine endgültige Adoptionsgenehmigung steht noch aus. Die schnelle Sondergenehmigung für den Weltstar löste in Malawi und Großbritannien heftige Kritik aus.
Der am Montagabend in Malawis Hauptstadt Lilongwe gestartete Privatjet traf am frühen Morgen auf dem Londoner Flughafen Heathrow ein. Fernsehbilder zeigten, wie der kleine David Banda von Madonnas persönlicher Assistentin über das Rollfeld zum Flughafengebäude getragen wurde. Er war mit einer Jeans-Shorts, einem weißen T-Shirt und einer Baseballmütze bekleidet und als Schutz gegen die Londoner Kälte und gegen die Blicke der Öffentlichkeit in eine Decke gehüllt. Die von den Medien breit ausgewalzte Adoptionsgeschichte erreichte mit Davids Ankunft in London ihren vorläufigen Höhepunkt. Vor Madonnas Londoner Residenz standen Übertragungswagen bereit; Reporter aus Großbritannien und dem Ausland sendeten Live-Berichte von vor Ort. Die 48-jährige Madonna hatte vergangene Woche nach einigen Tagen Aufenthalt in Malawi die gerichtliche Genehmigung erhalten, den kleinen David Banda für zunächst 18 Monate bei sich aufzunehmen. Sein Vater hatte ihn nach dem Tod seiner Frau und der Erkrankung des Kindes in ein Waisenhaus gebracht. Der Zeitung "Mail on Sunday" hatte Yohane Banda gesagt, er habe der Adoption zugestimmt, weil sein Sohn dadurch eine Ausbildung erhalten und in Gesundheit aufwachsen könne. Malawische Menschenrechtsgruppen hatten angekündigt, gegen die Sondergenehmigung für den Weltstar zu klagen, denn normalerweise müssen Ausländer vor einer Adoption mindestens 18 Monate lang in Malawi gelebt haben. Madonna hatte in Malawi, einem der ärmsten Länder Afrikas, mit fünf Millionen Dollar den Bau eines Waisenhauses und andere Projekte finanziert. Ihr Adoptionswunsch ist für Kritiker in Großbritannien jedoch eine Mischung aus Egoismus und falsch verstandener Hilfsbereitschaft. Anna Feuchtwang von der Organisation EveryChild sagte, internationale Adoptionen dürften nur das letzte Mittel sein. Die meisten Kinder seien in ihren eigenen Familien und ihrer eigenen Kultur besser aufgehoben, eine Verpflanzung in eine andere Welt sei potenziell traumatisierend.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
"Haben uns diese Entscheidung nicht leichtgemacht"
London (AFP) - 18.10.2006 07:32 Uhr
Nach heftiger Kritik an ihren Adoptionsplänen hat US-Popsängerin Madonna sich in einem offenen Brief zur Wehr gesetzt. Zusammen mit ihrem Ehemann, dem britischen Filmemacher Guy Ritchie, habe sie das Adoptionsverfahren schon vor Monaten angeschoben, erklärte Madonna nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur Press Association. Sie habe aber nicht alle Welt darüber in Kenntnis setzen wollen, weil es sich um eine persönliche und familiäre Angelegenheit handele.
Bei dem Verfahren habe sie sich an das Gesetz gehalten, "wie jeder, der ein Kind adoptiert", betonte die Sängerin, die mit ihrer Familie in London lebt. "Anderslautende Unterstellungen sind völlig falsch." Sie habe sich dazu entschlossen, ein Kind aus Malawi zu adoptieren, nachdem sie erfahren habe, dass in dem afrikanischen Land - einem der ärmsten Länder der Welt - mehr als eine Million Waisenkinder lebten, erklärte Madonna. Ritchie und sie hätten ihr Heim öffnen und einem Kind dabei helfen wollen, einem Leben in Armut und Elend zu entkommen. "Das ist keine Entscheidung oder Verpflichtung, die meine Familie oder ich leichtnehmen", betonte der Superstar. "Ich hoffe, dass die Presse meiner Familie ein wenig Raum lässt, um unsere Freude darüber zu genießen, David zu Hause zu haben." Madonnas Mitarbeiter hatten den 13 Monate alten Halbwaisen am Dienstagmorgen zu ihr in die britische Hauptstadt gebracht.
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Yohane Banda nun doch gegen Adoption des kleinen David
Blantyre (AFP) - 22.10.2006 18:39 Uhr
Der Vater von Madonnas neuem Adoptivsohn David, Yohane Banda, hat sich nun doch gegen die Adoption seines Sohnes ausgesprochen. Der Nachrichtenagentur AFP sagte er am Telefon, er sei über den Adoptionsprozess in die Irre geführt worden: "Ich habe es nicht so verstanden, dass Madonna das Kind für immer behalten würde." "Mir wurde nie gesagt, dass die Adoption bedeutet, dass David nicht mehr mein Sohn sein wird", fügte er hinzu.
Unter diesen Umständen hätte er der Adoption niemals zugestimmt, sagte Banda weiter. Er ziehe daher eine Rückkehr Davids in das Waisenhaus vor, wo er ihn jederzeit besuchen könne. Madonna hatte das Kind vergangene Woche in einer Blitzaktion zu sich nach London geholt. Ihr Anwalt hatte für sie eine Genehmigung erwirkt, den 13 Monate alten David aus Malawi zunächst für 18 Monate bei sich aufzunehmen. Ein Bündnis aus 67 malawischen Menschenrechtsgruppen hatte Klage gegen die Sondergenehmigung für den Weltstar angekündigt, denn normalerweise müssen Ausländer vor einer Adoption mindestens 18 Monate lang in Malawi gelebt haben. In dieser Woche will ein Gericht in Malawi die Klage prüfen. Davids Vater hatte die Adoption zuvor allerdings noch gegen Kritiker verteidigt: "Wo waren die Menschenrechtsgruppen, als David im Waisenhaus kämpfen musste?"
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Nach der anhaltenden Kritik an ihrem Adoptionsvorgehen will US-Popdiva Madonna nun in die Offensive gehen: Die 48-Jährige will in der Fernsehshow von US-Talk-Queen Oprah Winfrey ihre Sicht der Dinge darlegen. Die Sängerin werde am Mittwoch alles über die Adoption des 13 Monate alten David aus Malawi erzählen, berichtet der britische "Daily Mirror". Dabei werde Madonna alle Vorwürfe entkräften.
"Jeder hat die Schlagzeilen gelesen, die Gerüchte gehört und die Fotos gesehen", sagte ein Sprecher der US-Moderatorin. "Jetzt wird Madonna zum ersten Mal ihre Sicht der Dinge zu der Adoption darlegen." Unklar blieb zunächst, ob die in London lebende Sängerin den kleinen Jungen zu dem Interview in die USA mitnimmt. Unabhängig vom Kampf mit den negativen Schlagzeilen schmiedet die Pop-Queen schon reichlich Pläne für den Halbwaisen aus Malawi. So steht jetzt nach einem Bericht der "Sun" der Pate fest: Schauspieler Rupert Everett. Der 47-Jährige solle eine große Rolle im Leben von David spielen, berichteten Freunde. "Madonna und Rupert sind seit vielen Jahren Kumpel. Er ist einer ihrer engsten Freunde." Die Sängerin habe Everett aber auch ausgewählt, weil er Afrika aus seiner Arbeit für Aids-Organisationen gut kenne. "Sie weiß, dass er Malawi und die afrikanische Kultur gut kennt und David eine große Hilfe sein kann." Die Sängerin hatte vor anderthalb Wochen nach wenigen Tagen Aufenthalt in Malawi die gerichtliche Genehmigung erhalten, den Halbwaisen für zunächst 18 Monate bei sich aufzunehmen. Danach soll über eine endgültige Adoption entschieden werden. Dieses Vorgehen widerspricht nach Angaben von malawischen Menschenrechtsgruppen den Gesetzen des afrikanischen Staates, da Ausländer vor einer Adoption 18 Monate mit dem Kind in Malawi leben müssten. Zudem erklärte Davids Vater inzwischen, er sei über die Adoption getäuscht worden und lehne sie ab.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."