Die Aufregung unter deutschen Lottospielern wächst: Am Samstag wartet ein Rekord-Jackpot von voraussichtlich rund 35 Millionen Euro auf einen glücklichen Gewinner. Bei der Mittwochsziehung 6 aus 49 hatte kein Spieler die sechs richtigen Zahlen plus Superzahl auf seinem Schein, wie die Land Brandenburg Lotto GmbH mitteilte. Damit konnte der Jackpot auch in der elften aufeinanderfolgenden Ziehung nicht geknackt werden. Zwar tippten sechs Spieler oder Spielergemeinschaften bei der Auslosung einen Sechser. Die Superzahl hatte jedoch keiner von ihnen auf dem Tippschein.
Die drei Tipper oder Tippgemeinschaften aus Baden-Württemberg sowie jeweils einer aus Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen gewannen gut eine halbe Million Euro. Fällt der bisher höchste Jackpot in der deutschen Lottogeschichte auch am Samstag und den folgenden Ziehungen nicht, kann er weiter bis zum 14. Oktober wachsen. In der 15. Ziehung wird jedoch gemäß den Teilnahmebedingungen des Deutschen Lotto- und Totoblocks eine Zwangsausschüttung auf die nächst niedrigere Gewinnklasse vorgenommen. Die Jackpotsumme würde dann unter allen Gewinnern der Klasse zwei - mit sechs Richtigen - aufgeteilt.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Weitere zehn Tippschein mit jeweils sechs Richtigen
Potsdam (AFP) - 09.10.2006 06:43 Uhr
Der Rekord-Jackpot geht nach Nordrhein-Westfalen. Ein Glückspilz oder eine Tippgemeinschaft aus dem Bundesland hat die richtigen sechs Gewinnzahlen plus Superzahl angekreuzt und kann sich nun über rund 37,6 Millionen Euro freuen, wie die Land Brandenburg Lotto mitteilte. Zehn Spielteilnehmer tippten sechs Richtige. Die Gewinner aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie Nordrhein-Westfalen teilen sich die Gewinnsumme der zweiten Klasse und erhalten jeweils gut 590.000 Euro.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Der Rekord-Jackpot geht an einen 41-jährigen Krankenpfleger aus Westfalen. Der Familienvater meldete sich am Morgen nach Dienstbeginn bei einem Lotto-Berater. Nach Angaben des Gewinnerbetreuers rief der Mann von seinem Arbeitsplatz aus an und machte einen besonnenen Eindruck. Der frischgebackene Multimillionär hat noch keine Vorstellungen, was er mit dem Gewinn anfangen will. Sein Leben soll sich aber möglichst wenig ändern, sagte der Glückspilz.
Der 37,6 Millionen schwere Glückspilz hatte schon am Sonntag über Videotext die Lottozahlen abgerufen und entdeckt, dass er den höchsten Jackpot in der deutschen Lottogeschichte geknackt hatte. Am Montag erfuhr der verheiratete Vater eines zwölfjährigen Mädchens und zweier Söhne im Alter von neun und zwei Jahren dann über die Medien, dass er den Millionengewinn ganz allein ergattert hatte. Gleichwohl ließ er sich noch einen Tag Zeit, um sich zu melden. Er habe die ungewöhnliche Lebenssituation zunächst mit seiner Ehefrau besprechen wollen, teilte Westlotto mit. Ein persönliches Treffen mit dem Lotto-Berater verschob der Krankenpfleger auf den späten Abend, weil er pflichtgemäß seinen Dienst erfüllen wollte. Trotz des Geldsegens will er nämlich nach eigenen Angaben weiter arbeiten gehen. Der Rekord-Jackpot hatte zuvor zu einem enormen Ansturm auf die Lotto-Annahmestellen geführt. 148,3 Millionen Euro hatten die Deutschen bei der Samstagsziehung eingesetzt - theoretisch tippte jeder zweite Erwachsene.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."