Immer mehr Geistliche sprechen sich gegen das in Rom geplante Konzert von Madonna aus, weil sie den Gebrauch religiöser Symbole bei ihren Auftritten für respektlos halten.
So lasse sie sich auf ihrer aktuellen Tour symbolisch kreuzigen und trete mit einer Dornkrone auf dem Kopf auf. Medienberichten zufolge hieß es in einer Stellungnahme einiger Priester, dass es "respektlos, provokatorisch, geschmacklos und dumm" sei, wie die Pop-Ikone in ihren Konzerten das Kreuz und weitere christliche Symbole gebrauche. Der Kardinal von Ravenna, Ersilio Tonini sprach von einem Skandal, der von den Werbehfirmen aufgebaut worden sei, um Geld zu machen. Der Vatikan hat noch keine offizielle Stellung dazu bezogen.
Madonnas Konzert in Rom ist für Sonntag (06.08.) geplant. Im Zuge ihrer Tournee kommt die 47-Jährige auch nach Deutschland: Am 20.08. steht sie in Düsseldorf und am 22.08. in Hannover auf der Bühne.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Kreuzigungsszene löst bei vielen Gläubigen Empörung aus
Rom (AFP) - 07.08.2006 13:44 Uhr
Trotz oder gerade wegen der heftigen Meinungsverschiedenheiten über ihre neue Tournee hat Madonna in Rom rund 70.000 Menschen ins Stadion gelockt: Bei dem Konzert am Sonntagabend im Olympiastadion ließ die Königin des Pop auch die Einlage nicht aus, bei der sie mit einem Dornenkranz auf dem Kopf scheinbar ans Kreuz genagelt wird - und brachte damit viele Menschen in der "Ewigen Stadt" gegen sich auf.
Es handele sich um eine Provokation, mit der die Sängerin aus den USA "den Glauben von Millionen Christen verletzt", befand die bischöfliche Tageszeitung "Avvenire". Der Vorsitzende der Moslemischen Liga in Italien, Mario Scajola, urteilte noch schärfer: "Diese Idee zeugt vom schlechtestöglichen Geschmack", erklärte er. Madonna solle "am besten nach Hause fahren". Auch die jüdische Gemeinde hatte sich im Vorfeld irritiert darüber gezeigt, dass sich die Sängerin "kaum einen Kilometer Luftlinie vom Vatikan entfernt" derart zur Schau stelle. Die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" schrieb, es könne Madonna nur darum gehen zu provozieren, wenn sie ein religiöses Zeichen derart "ungeniert, berechnend und spektakulär" einsetze. Die Fans der 47-Jährigen störten sich nicht daran: "Santa subita", stand auf dem Schild, das einer von ihnen in die Kameras hielt und das die Zeitung "Il Corriere della Sera" abdruckte - Madonna solle heiliggesprochen werden, und zwar sofort.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."