Rotes Jubelfest für Michael Schumacher und ein rabenschwarzer Tag für Fernando Alonso: Ferrari-Star Schumacher feierte in Hockenheim vor rund 80.000 Zuschauern seinen dritten Formel-1-Triumph in Folge. Der siebenmalige Weltmeister verkürzte mit seinem Sieg beim Großen Preis von Deutschland in der WM-Wertung den Rückstand auf Titelverteidiger Alonso auf 11 Punkte. Der Spanier, der vor wenigen Wochen noch 25 Zähler Vorsprung hatte, wird bei Schumachers imposanter Aufholjagd offenbar nervös und belegte nach 67 Runden im Renault abgeschlagen nur den fünften Platz.
Schumacher reckte nach seinem fünften Saisonsieg die Faust nach oben und wurde von seinen Fans mit Böllerschüssen gefeiert. Nach dem 89. Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere hat es der 37-Jährige in den verbleibenden sechs Rennen wieder selbst in der Hand, Alonso vom Thron zu stoßen. Für Schumacher war es schon der vierte Erfolg in Hockenheim - ebenfalls ein Rekord. "Danke Jungs, tolle Arbeit, einfach fantastisch", sagte Schumacher auf der Ehrenrunde über Ferrari-Funk seiner Mannschaft. Zweiter wurde Schumachers Teamkollege Felipe Massa (Brasilien), der damit den zweiten Ferrari-Doppelsieg der Saison perfekt machte. Dritter wurde der Trainingsschnellste Kimi Räikkönen (Finnland) im McLaren-Mercedes vor Honda-Pilot Jenson Button (Großbritannien). Ralf Schumacher verpasste als Neunter im Toyota ganz knapp die Punkteränge. Pech hatten die deutschen Piloten Nico Rosberg (Wiesbaden) und Nick Heidfeld (Mönchengladbach). Für Neuling Rosberg war das erste Formel-1-Heimspiel in Hockenheim schon in der ersten Runde beendet. Der Wiesbadener flog offenbar wegen eines technischen Defekts mit dem Williams-Cosworth von der Strecke und rutschte dann über das Kiesbett in die Streckenbegrenzung. Rosberg, der auch im Training einen Unfall hatte, blieb unverletzt.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."